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2000 Jahre Weinkultur

Schon in der Antike kelterten an der Mosel Winzer ihre Trauben. Sie waren im Gefolge von Cäsars Legionen gekommen, die das Moselgebiet im Zuge der gallischen Kriege erobert hatten. Trier, die erste Stadt im heutigen Deutschland, entwickelte sich zur Kaiserresidenz und Weltstadt – entsprechend hoch war der Bedarf an Wein, einem schon von den Kelten und Römern hoch geschätzten Getränk.

Durch die Epochen

Die keltischen Einwohner der Region schätzten bereits um 500 v. Chr. den Wein als Genussmittel. Ob sie schon Weinreben anbauten, ist nicht belegt. Um 50 v. Chr. eroberten römische Legionen das Moselland und gründeten im Jahr 17 v. Chr. Augusta Treverorum, das heutige Trier. Die steigende Nachfrage der wachsenden militärischen und zivilen Bevölkerung der Stadt führte zur Anlage von Rebflächen in großem Stil. Damit begann die Epoche des Weinbaus an der Mosel. Noch heute kann man Reste römischer Kelteranlagen bestaunen. Auch das Neumagener Weinschiff, ein steinernes römisches Grabmal, ist ein eindrucksvolles Relikt aus dieser Zeit.

Nach dem Ende des Römischen Reiches übernahmen die Klöster als größte Landbesitzer eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung des Weinbaus. Im Hochmittelalter kamen mit den aus Burgund stammenden Zisterziensermönchen auch deren Weinbaukenntnisse ins Moselland und verschafften der Region einen beträchtlichen Wissensvorsprung.

Krise und Blütezeit des Mosel-Rieslings

Nach dem Ende der Napoleonischen Ära 1815 brachte die repressive Handelspolitik des Königreichs Preußen in den 1830er Jahren viele Weinbauern an den Rand der Existenz. Die große Not der Winzer beeinflusste auch die Gedankenwelt des wahrscheinlich bekanntesten Sohns der Stadt Trier: Karl Marx.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erlebte der Weinbau an der Mosel, nicht zuletzt aufgrund der Förderung durch den Preußischen Staat, wieder eine große Blütezeit. Die Steillagen-Rieslinge von Mosel, Saar und Ruwer waren die begehrtesten und teuersten Weißweine der Welt. Man trank sie an den Höfen der Monarchen von London bis St. Petersburg und in den Spitzenrestaurants von Berlin bis Paris. Die besten Rieslinge der Mosel waren bis zu fünfmal teurer als die Spitzenweine aus Burgund.

Frühe Qualitätssicherung

Von der großen Bedeutung des Weinbaus für die Region zeugt, dass der letzte Trierer Kurfürst, Erzbischof Clemens Wenzeslaus von Sachsen, im 18. Jahrhundert Maßnahmen zur Förderung des Qualitätsweinbaus verfügte: Minderwertige Reben ließ er roden und durch bessere Sorten, vor allem durch Riesling, ersetzen - eine Entscheidung, die das Gebiet bis heute prägt: Von heute rund 8.700 ha Weinbergfläche sind 5.413 ha mit dieser edlen Rebsorte bepflanzt.

Nach der Französischen Revolution brachte die Enteignung kirchlicher Güter das Ende des klösterlichen Weinbaus. Zugleich entstand eine frühe Form des Weintourismus: Englische Künstler ließen sich von der dramatischen Landschaft und den edlen Weinen an die Mosel locken, unter ihnen einer der bedeutendsten romantischen Maler: William Turner. Hier schuf er etliche Aquarelle und Gouachen, die heute in der National Gallery in London zu sehen sind. Auch Goethe beschrieb die Gegend in seinen Werken.

Fortschritt und Erbe

Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgten die große Nachfrage nach fruchtigen Weißweinen und die Ausdehnung des Weinbaus in flache Tallagen für eine gewaltige Steigerung der Weinproduktion an der Mosel – mitunter auf Kosten der Qualität. Die Rebfläche wuchs von 7.500 Hektar Ende der 1950er auf 12.300 Hektar Anfang der 1990er Jahre. Seitdem ging die Anbaufläche auf heute 8.680 Hektar zurück.

Heute besinnt sich eine neue Winzergeneration wieder auf die ursprünglichen Stärken der Region: Lange nicht genutzte Steilhänge werden mit Riesling und Burgundersorten bestockt und in Handarbeit gepflegt. Die internationale Ausbildung der ehrgeizigen Jungwinzer und die charakteristische Kombination aus Schiefergestein, Mikroklima und Rebsorte bringen wieder weltweit begehrte mineralische Weine von singulärem Charakter und ausgesprochener Eleganz hervor.