Weinjahrgang 2020: Viel Frucht und Trinkfluss

Qualitätswettbewerb der Mosel-Weinwerbung: Fachjury testete 700 Weine und Schaumweine von Saar bis Terrassenmosel.

Klar, sehr fruchtig und mit hoher Genussqualität präsentieren sich die 2020er Weine von Mosel, Saar und Ruwer. Das ist das Fazit der ersten großen Verkostung von Weinen des jungen Jahrgangs in der Region. Die Mosel-Weinwerbung testete in Trier mit einer überregional besetzten Fachjury etwa 600 Weine des Jahrgangs 2020 sowie zusätzlich Riesling-Auslesen von 2019 und Winzersekt. Die Juroren verkosteten insgesamt 700 Weine aus etwa 200 Weingütern von Saar bis Terrassenmosel.

Die Fachleute aus Gastronomie, Weinhandel, von Verbänden und Fachbehörden sowie Weinjournalisten - darunter Master of Wine Frank Roeder aus Völklingen, Weinkritiker Michael Schmidt aus Ahrweiler und Sommeliers wie Sebastian Boucher vom Waldhotel Sonnora und Markus Reis vom Zeltinger Hof - probierten und bewerteten die Weine verdeckt in der Orangerie im Nells Park in Trier (Foto: Michael H. Schmitt). Die besten der Vorrunde qualifizierten sich für die Finalverkostungen, in denen die Tester die Siegerweine der einzelnen Kategorien kürten. Bewertet wurde nach dem 100-Punkte-Schema. Wein und Winzersekt der Rebsorte Riesling dominierten den Test, wie der Moselwein e.V. mitteilte. Darüber hinaus wurden Weine und Winzersekt aus den weißen Burgundersorten, aus der Rebsorte Elbling sowie Rosé-Wein und -Sekt aus Burgundersorten bewertet. Der Rebsorte Müller-Thurgau, auch bekannt als Rivaner, war ebenfalls eine Testkategorie gewidmet. Die Liste der besten Weine veröffentlicht der Moselwein e.V. auf seinen Internetseiten unter www.weinland-mosel.de in der Rubrik Weinempfehlungen. Die Bestenliste finden Sie hier.

Die 2020er Weine zeigten sich in der Probe sehr typisch für die Mosel-Region: Fein, mit frischen, klaren Fruchtaromen, moderatem Alkoholgehalt und Trinkfluss. Die große Auswahl an 2019er Auslesen belegten eindrucksvoll die hohe Qualität des Vorgängerjahrgangs mit reifen, teils exotischen Fruchtaromen und hohen Extrakten.

Die Verteilung der Sieger in den einzelnen Kategorien zeigt, dass der Jahrgang 2020 überall im Anbaugebiet hervorragende Weine erbracht hat, von der südlichen Wein-Mosel bis zur Terrassenmosel. Auf den vorderen Plätzen finden sich einige Weine junger Winzerinnen und Winzer.

Den ersten Platz in der Kategorie „2020 Riesling Gutswein trocken“ belegte das Weingut Werner in Leiwen mit dem 2020er Riesling Qualitätswein trocken „Vom steilen Hang“. Platz 2 geht in den Nachbarort Trittenheim an das Weingut Claes Schmitt Erben für den 2020er Riesling Qualitätswein trocken „Vom Schiefer“. Das Weingut Berthold Oster in Ürzig sicherte sich mit seinem 2020er „Osters Riesling“ Qualitätswein trocken in der Literflasche den dritten Rang.

In der Kategorie „2020 Riesling Ortswein trocken“ teilen sich drei Weingüter punktgleich den ersten Platz: Weingut Josef Rosch in Leiwen mit dem 2020er Trittenheimer Riesling Qualitätswein trocken, Weingut Löhr in Alken mit dem 2020er Alkener „Aus den Schieferterrassen“ Riesling Qualitätswein trocken und Lena Endesfelder in Mehring mit dem 2020er Riesling Qualitätswein trocken. Platz 2 geht nach Winningen an das Weingut Richard Richter für den 2020er Brückstück Riesling Kabinett trocken, Platz 3 an das Weingut Blees-Ferber in Leiwen für den 2020er Trittenheimer Apotheke Riesling trocken.

Beim „2020er Riesling Gutswein feinherb“ hatte ein Trierer Weingut die Nase vorn: Weingut Gehlen in Tarforst siegte hier mit dem 2020er Trierer Jesuitenwingert Riesling Qualitätswein feinherb vor dem Weingut Burgkeller in Longuich (2020er Riesling Hochgewächs feinherb) und dem Weingut Alexander Loersch in Leiwen (2020er Glimmerschiefer Riesling Qualitätswein feinherb).

Ein Wein von Lena Endesfelder aus Mehring, der 2020er Riesling Qualitätswein feinherb, siegte auch in der Gruppe „2020 Riesling Ortswein feinherb“. Das Winninger Weingut Richard Richter kam hier mit seinem 2020er Brückstück Riesling Qualitätswein feinherb wieder auf den zweiten Platz, gefolgt von Jungwinzer Carlo Schmitt aus Leiwen (Weingut Heinz Schmitt Erben) mit dem 2020er Klüsserather Bruderschaft Riesling Qualitätswein feinherb.

„Dass 2020 ein sehr guter Jahrgang für Kabinett-Weine ist, zeigte sich an der hohen Anzahl eingereichter Proben dieser Qualitätsstufe“, so Geschäftsführer Ansgar Schmitz von der Mosel-Weinwerbung. Der beste Kabinett feinherb des Jahrgangs kommt von der Saar. In dieser Kategorie siegte das Weingut Würtzberg in Serrig mit seinem 2020er Ockfener Bockstein Riesling Kabinett und belegte mit dem 2020er Serriger Würtzberg Alte Reben Kabinett zudem Platz 3.
Der zweite Platz ging für den 2020er Erdener Riesling Kabinett feinherb an das Weingut S.A. Prüm in Wehlen. Winzerin Saskia Prüm kann sich außerdem über den Sieg in der Kategorie „2020 Riesling Kabinett lieblich/fruchtsüß“ freuen: Die Jury bewertete den 2020er Wehlener Sonnenuhr Kabinett lieblich am höchsten.
Punktgleich sah die Jury die zweitbesten Weine der Gruppe: 2020er Riesling Kabinett fruchtsüß von Niko Schmitt vom Weingut Claes Schmitt Erben in Trittenheim und 2020er Bernkasteler Badstube Riesling Kabinett vom Weingut Witwe Dr. H. Thanisch - Erben Müller-Burggraef in Bernkastel-Kues. Auf dem dritten Platz liegen ebenfalls punktgleich zwei Weine: 2020er Wehlener Sonnenuhr Kabinett von Michael Studert (Weingut Studert-Prüm) in Wehlen und 2020er Goldtröpfchen Kabinett von Daniel Kirsten in Piesport.

Auch bei den 2019er Riesling Auslesen kommt der Sieger von der Mittelmosel. Das Weingut Kranz-Junk aus Brauneberg überzeugte mit der 2019er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr Riesling Auslese die Jury. Winzer Stefan Justen aus Erden erreichte mit der 2019er Erdener Treppchen Auslese des Weingutes Stephan Ehlen Platz2. Der dritte Platz ging nach Traben-Trarbach an das Weingut Louis Klein für die 2019er Trabener Würzgarten Auslese.

Beim Test der Elbling-Weine zeigte sich die Obermosel gewohnt stark. Das Weingut Matthias Dostert in Nittel erhielt in der Kategorie „2020 Elbling trocken“ die höchste Bewertung für seinen 2020er Elbling Qualitätswein trocken. Platz 2 erreichte das Weingut Apel in Nittel mit dem 2020er Elbling Qualitätswein trocken. Der dritte Platz der Elbling-Wertung ging in den Kreis Cochem-Zell, an das Weingut Stephan Schneiders aus Bruttig-Fankel für den 2020er Elbling Qualitätswein trocken in der Literflasche.
Bei der Rebsorte Müller-Thurgau setzte sich der 2020er Rivaner Qualitätswein trocken aus Ediger-Eller vom Weingut Haupts an die Spitze. Zweitplatzierter in der Kategorie „Rivaner/Müller-Thurgau Qualitätswein trocken“ ist der 2020er Rivaner Qualitätswein trocken des Weingutes Otto Görgen in Briedern, gefolgt vom Liter-Rivaner des Weingutes Geierslay in Wintrich.

Sieger der Kategorie „2020 Weißer Burgunder trocken“ ist das Weingut Andreas Schmitges in Erden mit dem 2020er Weißburgunder Qualitätswein trocken. Das Weingut Leo Fuchs in Pommern sicherte sich mit dem 2020er Pinot blanc Qualitätswein trocken den zweiten Platz. Der dritte Platz geht nach Detzem an Tobias Lorenz für seinen 2020er Weißburgunder Qualitätswein trocken.

In der Kategorie „2020 Grauer Burgunder trocken“ siegte das Nitteler Weingut Apel mit dem 2020er Herzstück Grauburgunder trocken. Platz 2 geht nach Briedern an das Weingut Otto Görgen für den 2020er Grauburgunder Classic. Nach Nittel geht auch der dritte Platz für den 2020er Grauburgunder Qualitätswein trocken vom Weingut Frieden-Berg.

Vom Weingut Theo Loosen in Klotten kommt der beste Chardonnay der Probe. Der holzfassgeprägte 2020er Chardonnay Qualitätswein trocken siegte knapp vor dem 2020er Schweicher Annaberg Chardonnay trocken des Weingutes Hansjosten und dem 2020er Chardonnay trocken vom Weingut Longen-Schloeder, beide in Longuich. Der höchstbewertete 2020er Auxerrois Qualitätswein trocken kommt wie im Vorjahr von der Saar, vom Weingut Margarethenhof in Ayl, gefolgt vom 2020er Auxerrois trocken von Matthias Dostert und vom 2020er Auxerrois vom Muschelkalk von Apel in Nittel.

Bei den trockenen Rosé-Weinen aus Burgundersorten erreichten die Bischöflichen Weingüter in Trier mit dem 2020er Dom Rosé Qualitätswein trocken den ersten Platz. Nach Briedel geht hier der zweite Platz an den 2020er Rosé trocken von Gerrit Walter, gefolgt vom 2020er Rosé trocken des Weingutes Mertes in Waldrach an der Ruwer.

Rund 50 schäumende Weine aus klassischer Flaschengärung verschiedener Jahrgänge wurden in der Auswahlprobe getestet. Die beste Note für Riesling-Sekt vergaben die Tester an den 2019er Riesling Sekt b.A. extra brut der Wein- und Sektmanufaktur Hubertus Reis in Briedel. Auf den Plätzen folgen zwei Weingüter mit Sekt aus Einzellagen: das Weingut Mertes in Waldrach mit dem 2016er Waldracher Sonnenberg“ Riesling brut und das Weingut Daniel Anker in Köwerich mit dem 2016er Köwericher Held Riesling brut.  
Der beste Elblingsekt der Probe ist der 2018er Elbling Crémant vom Weingut Michael Biewers in Fellerich. Das Weingut Frieden-Berg aus Nittel platzierte sich mit seinem 2018er Elbling Crémant auf Rang 2, die Saar-Mosel-Winzersekt GmbH von Adolf Schmitt in Trier mit dem 2019er Mesenicher Königsbergs Dichtertraum Crémant auf Rang 3.
Als Sieger bei den Schaumweinen aus Burgundersorten und Cuvées ging das Weingut Frieden-Berg in Nittel mit seinem 2018er Pinot Crémant Max hervor, der aus Chardonnay und Spätburgunder versektet wurde. Auch der zweite Platz 2 dieser Kategorie geht nach Nittel: an das Weingut Beck-Winter für den 2018er Crémant XO brut, eine Cuvée von Riesling und Chardonnay. Mit dem 2018er Weißburgunder Crémant brut nature platzierten sich die Bischöflichen Weingüter Trier auf Rang 3.

Die besten Produkte der Jahresauswahlprobe werden bei Veranstaltungen und Gebietspräsentationen der Mosel-Weinwerbung eingesetzt. Die Teilnahme an dem Wettbewerb ist kostenlos und steht allen Erzeugern und Vermarktern von Weinen aus dem Anbaugebiet Mosel offen. Im zweiten Teil der Auswahlprobe wird der Moselwein e.V. im Spätherbst die Riesling-Prädikatsweine ab Spätlese sowie hochwertige trockene Weine und Rotweine bewerten.

Weitere Informationen: Moselwein e.V. in Trier, info(at)weinland-mosel.de, Telefon 0651 710280.