Seiltänzer und wilde Wölfe von der Mosel

Betriebe von der Mosel stellen auf der Fachmesse ProWein vom 13. bis 15. März interessante Neuheiten vor.

Rund 100 Weinerzeuger, Sektmanufakturen und Kellereien von Mosel, Saar und Ruwer stellen auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf vom 13. bis 15. März ihr aktuelles Sortiment vor. Die Hälfte der Mosel-Aussteller findet sich am großen Gemeinschaftsstand des Moselwein e.V. in Halle 13 (Standnummer C 59). Einige Mosel-Weingüter stellen auf der Messe neue Produkte vor, darunter mehrere so genannte Naturweine ohne Schwefelzusatz.

Der Gebietsstand ist die Anlaufstelle für internationale Fachbesucher, die sich für Weine von Mosel, Saar und Ruwer interessieren und sich über Neuheiten und aktuelle Trends aus der Region informieren möchten. Zudem platzieren sich im unmittelbaren Umfeld in Halle 13 viele weitere Weingüter und Kellereien der Region mit ihren eigenen Ständen.
Neben den Sortimenten der Betriebe bietet der Gemeinschaftsstand dem Fachpublikum mit 16 Degustationen die Möglichkeit, schnell und kompakt Einblick in wichtige Weinkategorien und Themen zu erhalten. Besonders große Resonanz erwartet der Moselwein e.V. bei der Probe mit Rieslingweinen mit mindestens zehn Jahren Flaschenreife am Montag, 14. März, 17 Uhr. Diese Veranstaltung soll demonstrieren, dass Weine von Mosel, Saar und Ruwer ein Lagerpotential wie kaum eine andere Region haben und auch nach Jahrzehnten noch großen Genuss bieten. „Reife Weine sind vor allem in der Spitzengastronomie wieder gefragt“, so Ansgar Schmitz vom Moselwein e.V. Nicht nur süße Auslesen oder Eiswein stehen dabei zur Probe, auch Kabinett und Spätlesen sowie trockene Weine können verkostet werden.

Weitere Veranstaltungen an der großen Mosel-Degustationstheke widmen sich Winzersekt und Crémant, den Jungweinen des Jahrgangs 2015 sowie Großen Gewächse des Bernkasteler Rings. Die Verkostungszone wird zudem von mehreren Vereinigungen zur Präsentation genutzt: Die Elblingfreunde der Südlichen Weinmosel und der Verein BREVA Wein&Weg von der Terrassenmosel sind erstmals auf der ProWein und laden zur Probe von Weinen ihrer Mitgliedsbetriebe ein. Die internationale Mosel-Vereinigung „Terroir Moselle“ hat Moselweine von über 400 Kilometer Flusslauf im Gepäck, von den Cotes de Toul in Frankreich über Luxemburg bis zur deutschen Terrassenmosel.  Die Jungwinzergruppe MoselJünger lädt unter dem Motto „Cru & Craft“ zur Probe ihrer besten Gewächse und mit anschließendem Craft Beer. Einen Vorgeschmack auf das große Weinpräsentationswochenende „Mythos Mosel“ (10. bis 12. Juni) bietet die Veranstaltung „Den Mythos schmecken“. Insgesamt stehen bei den Veranstaltungen in der Verkostungszone des Moselwein e.V. Produkte von rund 100 Erzeugern aus dem Anbaugebiet zur Probe. Alle Veranstaltungstermine am Mosel-Stand gibt es auf der Internetseite www.weinland-mosel.de/prowein2016

Einige Mosel-Betriebe stellen auf der ProWein neue Produkte vor. Vier neue Weine in besonderem Design hat das Weingut Margarethenhof aus Ayl an der Saar im Programm. Es handelt sich um einen trockenen Sommerwein mit dem Namen „Der Sommer in Pink“ sowie drei Premium-Cuvées aus Burgundersorten in weiß, rosé und rot: „Auf Spiess“ ist ein Weißwein aus Burgundersorten von rekultivierten Weinbergen. „Lambertus“ heißt der Rosé aus Spätburgunder. „Vom Fels“ ist ein Spätburgunder-Rotwein aus der Lage „Könener Fels“ an der Saar, die im späten 19. Jahrhundert für Spitzen-Spätburgunder bekannt war. Bei der Weltausstellung im Jahre 1900 in Paris erhielt ein Wein dieser Lage die höchste Auszeichnung unter allen deutschen Rotweinen.
Unter die Seiltänzer geht Öko-Winzer Christoph Koenen aus Minheim. Er stellt am Mosel-Gemeinschaftsstand seine neue Weinserie „Wirewalker“ vor. Diese Edition mit neuem Etikett umfasst sechs spontan vergorene trockene und feinherbe Weine, darunter ein „Orange Wine“. Auch das Weingut Kloster Ebernach aus Cochem, neu am Mosel-Stand, produziert Orange Wine. Zudem setzt der Kellermeister, Martin Cooper aus Australien, auf hochwertige Cuvées, die als Serie „Domaine MC“ auf den Markt kommen. „Fire-Dragon“ nennt das Weingut Bollig-Lehnert aus Trittenheim, ebenfalls erstmals auf der ProWein, den halbtrockenen Riesling seiner "Just for fun"-Edition. Die Trauben für den Wein mit dem farbenfrohen Etikett kommen aus der Steillage "Trittenheimer Apotheke". Das Weingut Frieden-Berg aus Nittel stellt seine Elbling- und Burgunderweine der Basislinie in neuer Ausstattung vor.

Auf einen „Vin naturel“ aus der Steillage Honigberg setzt auch Bio-Winzer Timo Dienhart, der mit seinem Weingut Zur Römerkelter bei den MoselJüngern am Start ist. Timo Dienhart hat den 2014er Riesling mit und ohne Schwefelzusatz ausgebaut, was interessante Vergleiche erlaubt. Der Wein kommt unter dem Namen „Steinzeug“ sowie "Natural Steinzeug" auf den Markt und wird auch aus dem Jahrgang 2015 verfügbar sein.
Jungwinzer Gerrit Walter aus Briedel bei Zell präsentiert erstmals drei Lagenweine aus der Steillage "Weisserberg": einen 2015er Weißburgunder trocken, einen 2015er Riesling trocken sowie einen 2014er Spätburgunder trocken. Begünstigt durch die kräftige Windzirkulation in dieser Einzellage ist der Gesundheitszustand der Trauben bis tief in den Oktober hinein hervorragend. „Das ermöglicht eine besonders späte Lese und verleiht den Weinen eine enorme Struktur, Dichte und feine Würze“, so Gerrit Walter.

Neues gibt es auch bei Moselwinzern an anderen Ständen. Bio-Winzer Thorsten Melsheimer aus Reil stellt am Ecovin-Stand (13 C90) einen neuen Jahrgangs-Winzersekt vor:  Die „Cuvée Prestige 2010“ aus Riesling und Spätburgunder lag nach der Flaschengärung fünf Jahre auf der Hefe. Es ist das einzige Produkt des ansonsten reinen Rieslingweinguts, in dem Spätburgunder verarbeitet wird. Einen „wilden Wolf“ bringt Öko-Winzer Jan Klein vom Staffelter Hof in Kröv zum Ecovin-Stand mit. Hinter dem Namen „Madcap Magnus – Le loup fou“ – das Etikett zeigt den Wolf, das Wappentier des Weingutes – verbirgt sich ein „Naturwein“, unfiltriert und ohne Schwefelzusatz. „Während der einjährigen Lagerung im Holzfass mit regelmäßiger Battonage, also dem Aufrühren der Hefen, erhielt der Wein mehr Tannin als Oxidationsschutz und mehr Struktur durch den langen und intensiven Hefekontakt“, beschreibt Jan Klein das Weinexperiment. Abgefüllt wurde ohne Strom und Filtration nach alter Tradition mit Schwabhahn und Handkorker.

Die Winzergenossenschaft Moselland eG (13 C30) stellt unter anderem ein neues Weinsiegel für Moselweine vor, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft entwickelt wurde.

Die stärkste Konzentration von Mosel-Betrieben außerhalb des Gemeinschaftsstandes findet sich am VDP-Stand in Halle 14, wo 20 Betriebe von Mosel, Saar und Ruwer vertreten sind. In Halle 13 präsentieren sich mehrere bedeutende Kellereien sowie zahlreiche Erzeuger- und Handelsunternehmen der Moselregion.