Schiefertanz und vergorene Liebesmüh

Vom Riesling aus dem Akazienholz bis zum Pétillant naturel: Messeneuheiten am Mosel-Stand auf der ProWein vom 19. bis 20. März.

Rund 100 Weinerzeuger, Sektmanufakturen und Kellereien von Mosel, Saar und Ruwer stellen auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf vom 19. bis 21. März ihr aktuelles Sortiment vor. Mehr als die Hälfte der Mosel-Aussteller findet sich am großen Gemeinschaftsstand in Halle 13 (Standnummer C 59). Dort finden die Fachbesucher mehr als 500 Weine, vom Riesling in allen Facetten über Weiß- und Spätburgunder bis zu regionalen Spezialitäten wie Elbling und Crémant. Auch einige neue Produkte, die erstmals auf der Messe vorgestellt werden, sind dabei – vom Riesling aus dem Akazienholz bis zum „pétillant naturel“.

Der Gebietsstand, organisiert vom Moselwein e.V., ist die Anlaufstelle für internationale Fachbesucher, die sich für Weine von Mosel, Saar und Ruwer interessieren und sich über Neuheiten und aktuelle Trends aus der Region informieren möchten. Zudem befinden sich im unmittelbaren Umfeld in Halle 13 viele weitere Weingüter und Kellereien der Region mit ihren Ständen. Die stärkste Konzentration von Mosel-Betrieben außerhalb des Gemeinschaftsstandes findet sich am VDP-Stand in Halle 14, wo rund 20 Betriebe von Mosel, Saar und Ruwer vertreten sind.

Am Mosel-Gemeinschaftsstand in Halle 13, an den auch die Präsentationen von Bernkasteler Ring, Klitzekleinem Ring und MoselJünger angegliedert sind, stehen die Sortimente bekannter und neuer Betriebe von Ober-, Mittel- und Terrassenmosel sowie Saar und Ruwer zur Probe bereit. Einige stellen erstmals auf der ProWein aus, wie das Start up-Weingut Materne&Schmitt aus Winningen sowie die Ökowinzer vom Hubertushof in Lieser und vom Weinhof Herrenberg aus Schoden an der Saar. Ihr Debüt auf der ProWein geben ebenso die Weingüter Loersch aus Leiwen, Heinrichshof aus Zeltingen-Rachtig und das neugegründete Weingut Würtzberg aus Serrig an der Saar. Mit dem Paulinshof aus Kesten und Hain aus Piesport erhält der Gemeinschaftsstand Mosel Zuwachs von zwei weiteren renommierten Weingütern der Mittelmosel. Insgesamt erweitert sich das Angebot am Mosel-Stand nochmals deutlich gegenüber dem Vorjahr.

Etliche der Betriebe haben auch Neuheiten im Gepäck: „Schiefertanz“ ist der Name eines neuen Rieslings, der von Öko-Winzer Christoph Koenen aus Minheim vorgestellt wird. Als „filigran, leicht und elegant“ beschreibt Koenen diesen Wein.
Einen ungewöhnlichen Ausbau hat ein trockener Riesling von ProWein-Neuteilnehmer Alexander Loersch aus Leiwen erfahren: Statt klassisch im Eichenholzfuder, lag der 2015er „Jungheld Luis-Alexander“ zehn Monate im Akazienholzfass. Jungheld ist der Name einer Terrassenlage in der Trittenheimer Apotheke. Die Trauben wurden von wurzelechten Reben selektioniert und spontan vergoren. Erst im September 2016, nach einem Jahr Flaschenlager, wird der Wein in den Verkauf kommen.
Matthias Meierer aus Kesten will ein ungewöhnliches Produkt präsentieren: Hinter seinem neuen „Riesling OMG“ – die Abkürzung steht für „Oh my God!“ – verbirgt sich ein natürlich perlender Wein aus erster Gärung, ein so genannter „péttilant naturel“. Der gärende Wein wird mit 20 Gramm Restzucker in die Flasche gefüllt und gärt dann weiter. Die Herstellungsweise wird auch als „méthode ancestrale“ bezeichnet, als „althergebrachte Methode“ der Schaumweinerzeugung, im Gegensatz zur „méthode traditionelle“, bei der ein fertiger Stillwein durch Zugabe von Hefe und Zucker zur zweiten Gärung in der Flasche gebracht wird.
Weiß- und Grauburgunder, Auxerrois und Sauvignon blanc vereint das Weingut Margarethenhof aus Ayl an der Saar in seiner neuen, trockenen Premium-Cuvée „Auf Spieß“. Der Name stammt von der Rebfläche, die vom Margarethenhof rekultiviert und mit den vier Rebsorten bepflanzt wurde. Eine weitere Neuheit des Betriebs ist „Der Sommer in pink“, eine Cuvée aus Weinen von der südlichen Weinmosel. Zudem bieten Jürgen und Dorothee Weber vom Margarethenhof auf der ProWein auch edelsüße Riesling-Raritäten der Jahrgänge 1992 bis 1998 aus dem Ürziger Weingut Kiebel-Schwaab an, aus dem Winzerin Dorothee Weber stammt. Die Rieslinge stammen aus den Top-Steillagen Ürziger Würzgarten und Erdener Treppchen.
International prämierte, reife Rieslingweine hat Nick Köwerich aus Leiwen im Angebot. Seine 2004er Leiwener Laurentiuslay Riesling Spätlese erhielt gerade erst im Wettbewerb Mundus Vini die Auszeichnung "Best of Show Riesling late harvest". Bereits 2015 und 2016 gewann das Leiwener Weingut mit reifen Spätlesen diese Auszeichnung.
Über einen aktuellen Wettbewerbserfolg freut sich auch Carmen von Nell-Breuning aus Kasel an der Ruwer. Vier Rieslinge des Dominikaner-Weinguts von Nell-Breuning wurden bei der Berliner Wein Trophy mit Goldmedaillen ausgezeichnet. Die Weine der Jahrgänge 2015 und 2014 stammen aus der Monopollage Kaseler Dominikanerberg und können alle auf der ProWein probiert werden.

Mit Künstleretikett kommt der 2015er Mosel-Merlot vom Weingut Günther Steinmetz aus Brauneberg nach Düsseldorf. Das Etikett zeigt eine Zeichnung des aus Wittlich stammenden Künstlers Tony Munzlinger. Erstmals stellt das Weingut Kochan und Platz (Lieser) auf der ProWein aus, am Stand der Generation Riesling. Die ehemalige Mosel-Weinkönigin Nicole Kochan und ihr Mann Oliver Platz präsentieren dort ihre Weine im modernen Design und markanten Bezeichnungen, mit denen sie junge Weinkonsumenten ansprechen möchten, wie beispielsweise den Riesling "LieblingsPlatz" oder den Rivaner "Platz an der Sonne".
Speziell für den Fachhandel und die Gastronomie bietet Jörg Thanisch aus Lieser seinen neuen Riesling mit dem Namen „Tribut“. Mit dem geschmacklich trockenen Riesling vom Grauschiefer in moderner Aufmachung möchte Thanisch nicht nur der Winzertradition und dem „ehrlichen Handwerk“ seinen Tribut zollen, sondern auch jüngere Konsumenten ansprechen. 
Mit Blick auf die Mosel-Tradition präsentiert auch „Reis feine Weine“ aus Briedel eine Messeneuheit: Ein Riesling Kabinett der „alten Schule im besten Sinne“, mit dezenter Restsüße, erfrischenden Fruchtnoten, mineralischem Mundgefühl sowie weniger als 10 Volumen-Prozent Alkohol, so beschreibt Achim Reis den Wein mit dem Namen „Vergorene Liebesmüh“. „Ein Riesling, wie ihn nur die Mosel hervorbringen kann!“, so der Winzer.
Dieser Wein wird auch in der Kabinett-Verkostung am Mosel-Stand an allen Messetagen präsentiert. An der großen Verkostungstheke des Mosel-Standes stehen täglich mehr als 20 klassische Kabinett-Rieslinge von Mosel, Saar und Ruwer zur Vergleichsprobe, darunter Weine von VDP-Betrieben sowie von Erzeugern des Gebietes, die nicht selbst auf der Messe ausstellen.
Weitere Veranstaltungen an der Degustationstheke widmen sich Jungweinen des Jahrgangs 2016, den Großen Gewächsen des Bernkasteler Rings, der Sortenvielfalt der südlichen Weinmosel sowie internationalen Moselweinen von den Cotes de Toul in Frankreich über Luxemburg bis zur Terrassenmosel. Die MoselJünger bieten zudem einen Vorgeschmack auf das große Event „Mythos Mosel“ (9. bis 11. Juni) und laden zur Probe „Den Mythos schmecken“.

Die Veranstaltungstermine am Mosel-Stand:

Sonntag, 19. März 2017:

11 Uhr Die Neuen: Gutsweine trocken und feinherb Jahrgang 2016
Riesling, Rivaner, Elbling und weiße Burgundersorten der Mosel.

12 Uhr Große Gewächse des Bernkasteler Ring e.V.
 Superpremium-Riesling trocken aus Spitzenlagen.

13:30 Uhr Kabinettstückchen: DER Klassiker von der Mosel!
Riesling Kabinett, das sprichwörtliche "Leichte Möselchen" erlebt eine Renaissance.

16 Uhr Terroir Moselle
Moselweine aus drei Ländern: Frankreich, Luxemburg, Deutschland.

17:30 Uhr Moseljünger e.V. – Craft & Chill
Die Jungwinzer der Mosel laden zum entspannten Messeausklang mit selbstgebrautem Bier ein.

Montag, 20. März 2017

11 Uhr Die Neuen: Gutsweine trocken und feinherb Jahrgang 2016
Riesling, Rivaner, Elbling und weiße Burgundersorten der Mosel.

12 Uhr Große Gewächse des Bernkasteler Ring e.V.
Superpremium-Riesling trocken aus Spitzenlagen.

13 Uhr Südliche Weinmosel – Elbling, Burgunder & Mehr
Geprägt von Muschelkalk, mildem Klima & besten Bedingungen für eine der ältesten Rebsorten der Welt: Elbling. Erleben Sie die Vielfalt der Südl. Weinmosel.

15 Uhr Terroir Moselle
Moselweine aus drei Ländern: Frankreich, Luxemburg, Deutschland.

16 Uhr Den Mythos schmecken
Wir bringen den Mythos in die Messehallen. Sagenumwogende Weinlagen, Winzerhelden und eine einzigartige Riesling Kultur. Freie Verkostung von Weinen der Mythos Mosel Gastgeber 2017

17 Uhr Kabinettstückchen: DER Klassiker von der Mosel!
Riesling Kabinett, das sprichwörtliche "Leichte Möselchen" erlebt eine Renaissance.

Dienstag, 21. März 2017
11 Uhr Die Neuen: Gutsweine trocken und feinherb Jahrgang 2016
Riesling, Rivaner, Elbling und weiße Burgundersorten der Mosel.

12:30 Uhr Kabinettstückchen: DER Klassiker von der Mosel!
Riesling Kabinett, das sprichwörtliche "Leichte Möselchen" erlebt eine Renaissance.

Weine von der Saar werden am Gemeinschaftsstand noch stärker vertreten sein als bisher, da sich mit dem Bio-Betrieb Weinhof Herrenberg aus Schoden und dem Weingut Würtzberg aus Serrig zwei neue ProWein-Teilnehmer präsentieren. Neu an Bord sind auch zwei erfolgreiche Weingüter von der Mittelmosel: das Weingut Hain aus Piesport, Sieger des Feinschmecker Riesling Cup 2016, und das Weingut Loersch aus Leiwen, Bundessieger 2013 beim ProRiesling-Erzeugerpreis. Weitere Neuteilnehmer sind die Weingüter Paulinshof aus Kesten, Materne & Schmitt aus Winningen, Hubertushof aus Lieser, Heinrichshof aus Zeltingen-Rachtig.

Die Liste aller 56 Aussteller am Mosel-Gemeinschaftsstand:

Bischöfliche Weingüter Trier
Bollig-Lehnert, Trittenheim
Dominikanerweingut C. von Nell-Breuning, Kasel
Frank Brohl, Pünderich
Matthias Dostert, Nittel 
Erbes, Ürzig
Frieden-Berg, Nittel
Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Trier
Fürst, Metzdorf
Hain, Piesport
Heinrichshof, Zeltingen-Rachtig
Dr. Hermann, Ürzig
Weinhof Herrenberg, Schoden
Markus Hüls, Kröv
Hubertushof, Lieser
Christoph Koenen, Minheim
Nick Köwerich, Leiwen
Loersch, Leiwen
Margarethenhof, Ayl/Saar
Reis feine Weine, Briedel
Reverchon, Konz-Filzen/Saar
Rinke, Trier
Josef Rosch, Leiwen
Rosenhof, Maring
Saar-Mosel Winzersekt GmbH, Trier
Steffen-Prüm, Maring
Günther Steinmetz, Brauneberg
Alfons Stoffel, Leiwen
Jörg Thanisch, Lieser
Vols, Wiltingen/Ayl (Saar)
Würtzberg, Serrig
Wwe. Dr. H. Thanisch – Erben Müller-Burggraef, Bernkastel-Kues

Bernkasteler Ring:

Reinhold Franzen, Bremm
Albert Kallfelz, Zell-Merl
Martin Kerpen, Wehlen
Carl Loewen, Leiwen
Meulenhof, Erden
Paulinshof, Kesten
Philipps-Eckstein, Graach
Werner, Leiwen

MoselJünger:
Markus Berres, Weingut C.H. Berres, Ürzig
Brixius-Bölinger, Maring        
Peter Lehnert, Weingut Lehnert-Veit, Piesport
Tobias Lorenz, Weingut Lorenz, Detzem
Stefan Lotz, Weingut Klaus Lotz, Erden
Thomas Ludwig, Weingut Gebrüder Ludwig, Thörnich
Materne & Schmitt, Winningen
Matthias Meierer, Weingut Meierer, Kesten
Axel Pauly, Weingut Pauly, Lieser
Sebastian Oberbillig, Weingut Deutschherrenhof, Trier
P.L.O.B. GmbH

Klitzekleiner Ring:
Melsheimer, Reil
Staffelter Hof, Kröv
Villa Huesgen, Traben-Trarbach
Vollenweider, Traben-Trarbach
Weiser-Künstler, Traben-Trarbach