Saftig und glasklar: Trockener Riesling von Mosel und Saar ist Spitze

Höchstwertungen für trockenen Weine des Jahrgangs 2019 von Mosel und Saar in aktuellen Tests Weinmagazine Weinwirtschaft und Vinum.

Die Fachzeitschrift „Weinwirtschaft“ des Meininger-Verlags in Neustadt an der Weinstraße hat Rieslingweine des Jahrgangs 2019 aus dem Weinanbaugebiet Mosel in einem aktuellen Test mit den Höchstnoten bedacht. Die Weinfachjournalisten des Magazins testeten die Guts- und Ortsweine von Weingütern des Verbandes Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), die eigentlich bei der Mainzer Weinbörse am vergangenen Wochenende vorgestellt werden sollten. Die Jury bewertete die Weine nach dem 100-Punkte-Schema, die Ergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe 8/2020 veröffentlicht. Auch in der Weinzeitschrift „Vinum“ des Intervinum-Verlages in der Schweiz erreichte ein trockener Moselwein in einem Test die höchste Bewertung.

Die höchsten Bewertungen der „Weinwirtschaft“-Jury unter allen getesteten deutschen Weinen in den Kategorien „Riesling Gutswein 2019“ und „Riesling Ortswein 2019“ gingen an das Weingut Van Volxem in Wiltingen an der Saar. Inhaber Roman Niewodniczanski und sein Team um Kellermeister Dominik Völk freuen sich, dass sowohl der 2019er Riesling Alte Reben wie auch der 2019er Wiltinger Riesling Qualitätswein trocken mit jeweils 92 Punkten die Spitze ihrer Testgruppen sind. „Satte, klare Schieferwürze, Zitruszesten, Johannisbeerholz, Darjeeling; saftig, glasklar, feiner Zug, vibrierend, sehr spannungsreich, sehr viel Grip am Gaumen“, so beschreibt die Redaktion den Riesling „Alte Reben“ von Van Volxem. Dem Wiltinger Riesling konstatieren die Autoren „rauchige, aber nicht zu dunkle Schieferwürze, Johannisbeerholz, leicht hopfig; saftig, feines Spiel, griffige Schiefermineralität, nicht zu herb, sehr gut balancierter, fruchtiger Schmelz“.

Eine Reihe weiterer Guts- und Ortsweine heimischer Weingüter erhielten ebenfalls sehr hohe Bewertungen von der Jury. In der Gruppe „Riesling Gutswein 2019“ erhielt der 2019er Riesling Alte Reben trocken des Weingutes Karthäuserhof aus Trier-Eitelsbach an der Ruwer 91 Punkte, der 2019er Riesling Schieferkristall trocken aus dem gleichen Betrieb 89 Punkte. Auch der 2019er Saar Riesling von Van Volxem zählt mit 90 Punkten zu den besten Weinen dieser Kategorie. 88 Punkte gab es für einen Wein aus Saarburg, den 2019er Riesling „Zilliken“ trocken vom Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken. Zwei Saarweine schafften es auch in der Kategorie „Riesling Ortswein 2019“ in die Spitzengruppe: Der 2019er Saarburger Riesling trocken vom Weingut Zilliken wurde mit 89 Punkten bewertet, der 2019er Schloss Saarstein Grauschiefer Riesling trocken vom Weingut Schloss Saarstein in Serrig mit 88 Punkten.

Im Test wurden weiterhin trockene Rieslinge des Jahrgangs 2018 bewertet. Auch hier waren Weine aus der Region unter den Besten. Das Weingut Maximin Grünhaus an der Ruwer erzielte in der Kategorie „Gutswein 2018“ für seinen 2018er Riesling Monopol trocken 88 Punkte und in der Kategorie „Ortswein 2018“ für den Riesling Alte Reben trocken 91 Punkte. Bio-Winzer Clemens Busch aus Pünderich an der Mosel darf sich über drei sehr gute Bewertungen in dieser Kategorie freuen: 90 Punkte für den 2018er Riesling vom roten Schiefer trocken, 89 Punkte für den Riesling vom grauen Schiefer trocken sowie 88 Punkte für den 2018er Riesling Nonnengarten trocken. Ebenfalls 90 Punkte gingen an den 2018er Kanzemer Riesling trocken von Günther Jauch’s Weingut von Othegraven in Kanzem an der Saar.

Das Magazin „Vinum“ des Intervinum-Verlages in Zürich widmet in seiner Mai-Ausgabe dem Thema „Naturweine“ einen großen Bericht mit Test. Das „Vinum-Profipanel“ mit einer Jury aus Weinjournalisten, Händlern und Sommeliers bewertete dabei nach dem 20-Punkte-Schema ungeschwefelte weiße und rote Naturweine aus Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien.
Die Höchstnote von 18,5 Punkten erhielt der 2017er „Sterntaucher“ Riesling trocken von Jakob Tennstedt in Traben-Trarbach an der Mosel. Die Jury bescheinigt dem Wein des jungen Quereinsteigers „Tiefe, Kraft und Cremigkeit“. „Alle gerieten sofort ins Schwärmen, den bei diesem Riesling wird das Bild vom Naturwein rund“, schreibt Autorin Claudia Stern aus Köln in dem Bericht zum Test. In der Spitzengruppe dieses Tests platzierte sich auch Bio-Winzer Jan Klein vom Weingut Staffelter Hof in Kröv mit zwei Weinen. Sein 2018er „Le Loup Fou“ Riesling trocken und sein roter Naturwein „Little Red Riding Wolf“ wurde jeweils mit 17 Punkten bewertet.

"Die aktuellen Testergebnisse belegen erneut, dass trockener Riesling aus dem Weinanbaugebiet Mosel sich im Spitzensegment etabliert hat", so Ansgar Schmitz vom Moselwein e.V. in Trier. Die Reihe der Höchstbewertungen in Tests und Wettbewerben sowie Weinführern der vergangenen Jahre setze sich nahtlos fort. "Die Ergebnisse im Test der Fachzeitschrift Weinwirtschaft zeigen zudem, dass nicht nur im Bereich der Lagenweine und Großen Gewächse, sondern auch bei den Guts- und Ortsweinen der trockene Riesling von Mosel, Saar und Ruwer zur deutschen Spitze gehört." Die Guts- und Ortsweine bilden die unteren Stufen der Qualitätspyramide des VDP.