Mosel-Leuchtpunkt strahlt bis zum Meer

Lebendinge Moselweinberge: Film zum neuen Leuchtpunkt in Erden im Rahmen der Bremer Senatswein-Lese vorgestellt.

Strahlender Sonnenschein, glänzende Gemälde, leuchtende Augen, blendende Laune: Bei der Premiere des neuesten Films zu einem Leuchtpunkt der Artenvielfalt der Mosel in Erden passte alles. Die rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, der Bremer Senator Martin Günthner und über hundert Gäste waren von den bewegten Bildern angetan, die besondere Tier- und Pflanzenarten der Felsenlandschaft oberhalb der Römischen Kelteranlagen in Erden zeigten.

Am Fuße des Leuchtpunktes „Erdener Prälat/Treppchen & Ürziger Sonnenuhr“ wurde in den römischen Gemäuern der Kelteranlagen ein Stück historischer Weinkulturlandschaft in beeindruckenden Bilder präsentiert. Es ist der dritte Film, der einen Leuchtpunkt der Artenvielfalt als Projekt der Initiative „Lebendige Moselweinberge“ mit schönen Naturaufnahmen in Szene setzt. Die Filmpremiere fand im Rahmen der alljährlichen Ernte des Bremer Senatsweines statt. Seit vielen Jahren erntet auf Initiative des Bremer Ratskellermeisters Karl-Josef Krötz eine Delegation aus Bremer Bürgern und Politikern die Riesling-Trauben in einem Weinberg an der Erdener Römerkelter, um daraus den Senatswein zu keltern. So reicht die Wirkung des Leuchtspunkts der Artenvielfalt von der Mosel bis zur Nordsee.

In der grandiosen Felslandschaft an der Gemarkungsgrenze von Erden und Ürzig wimmelt es von besonderen Tier- und Pflanzenarten. Hier lebt die extrem seltene Zippammer ebenso wie die größte Eulenart der Welt, der Uhu. Zarte Bläulinge flattern von Blüte zu Blüte und die Mauereidechse findet sowohl in den Felsen, als auch in den dazwischen eingebetteten Rebflächen ihren perfekten Lebensraum.

In dem fünfminütigen Film nimmt die Naturerlebnisbegleiterin und Winzerin Kiki Pfitzer-Simon Gäste und Zuschauer mit auf die spannende Tour über den Erdener Klettersteig. Hier kann der Leuchtpunkt hautnah erlebt werden. Sie treffen dabei auf Claudia Müller, ebenfalls Naturerlebnisbegleiterin und Winzerin, die die Ürziger Sonnenuhr vorstellt. Oder auf den mit einer Monorackbahn durch die Weinberge fahrenden Winzer Stefan Justen, der gleichzeitig Vorsitzender des Fördervereins Römerkelter Erden e.V. ist. Dem Betrachter gewährt der Film ganz besondere Einblicke in die vielfältige Welt der Moselweinberge und lädt zum eignen Erleben in der Landschaft ein.

Hubert Friedrich, Dienststellenleiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel, hob in seiner Rede die globale Bedeutung der biologischen Vielfalt hervor. Die Initiative „Lebendige Moselweinberge“ ist ein lokaler Beitrag in einem weltweiten Prozess zum Erhalt der Flora und Fauna, der vor zweieinhalb Jahrzehnten in Nairobi und Rio begonnen wurde. Eine intakte Landschaft hat zudem eine hohe wirtschaftliche Bedeutung, insbesondere in einer Urlaubs- und Weinregion wie die Mosel sie darstellt. Besonders wichtig ist es dabei, die Menschen vor Ort mitzunehmen. Mit der Ausbildung von nunmehr 120 Naturerlebnisbegleitern ist eine wertvolle Basis geschaffen, die Vielfalt in den Moselweinbergen zu erhalten und zu fördern.

Die Leuchtpunkte der Artenvielfalt sollen entlang der ganzen Mosel Orte sein, in denen die besondere Tier- und Pflanzenwelt erlebt werden kann. Sieben Leuchtpunkte sind bereits ausgezeichnet, jedes Jahr sollen drei weitere hinzukommen. Mit den Filmen zu den Leuchtpunkten sollen Einheimische und Gäste auf diese Schätze der Weinkulturlandschaft aufmerksam gemacht und für deren Schutz sensibilisiert werden.

Das ist bei der Filmpremiere in Erden sicherlich gelungen. Die Bremer Gäste mit Senator Günthner wissen nun, dass ihr „Bremer Weinberg“ in einer außerordentlich beeindruckenden Teil des Moseltals liegt. Da wird der edle Tropfen des Bremer Senatswein besonders gut schmecken. Carsten Neß/DLR Mosel

Das Foto zeigt den Bremer Senator Martin Günthner (links) und die rheinland-pfälzische Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (Zweite von links) mit weiteren Erntehelfern bei der Selektion von Beeren für eine Riesling-Auslese des Bremer Senatweins kurz vor der Premiere des neuen Leuchtpunktfilms. Foto: Carsten Neß