"Mosel geschmacklich unkopierbar"

Präsentation des Vinum Weinguide 2020 in Mainz: Weine aus dem Anbaugebiet Mosel siegen in acht Kategorien von trocken über feinherb bis frucht- und edelsüß. Verkoster loben große trockene Lagenweine.

Mit Weinen aus dem Jahrgang 2018 verbuchten Weingüter aus dem Anbaugebiet Mosel im aktuellen Weinguide Deutschland 2020 des Vinum-Verlages eine Reihe von Spitzenbewertungen. Rieslingweine von Mosel und Saar siegten in acht Kategorien von trocken über feinherb bis frucht- und edelsüß. In mehreren Kategorien stellen Betriebe aus dem Anbaugebiet die komplette Bestenliste. „Der Jahrgang 2018 wird als einer der besten Jahrgänge der jüngeren Geschichte an der Mosel mit ihren Seitenflüssen Saar und Ruwer eingehen“, schreibt der Vinum-Verlag. 

„Man ist mit den erzeugten Qualitäten den meisten anderen Anbaugebieten in Deutschland sogar im trockenen Bereich enteilt“, heißt es weiter. „Es sind unverwechselbare, große, trockene Lagenweine entstanden, die ihren deutschen und internationalen Rivalen das Wasser reichen können – und das noch zu teilweise äußerst moderaten Preisen“, konstatierte Christoph Dirksen, der hauptverantwortliche Verkoster des Weinguides für die Mosel. Das große Plus der Mosel sei die Unkopierbarkeit ihrer Weine. Viele Winzer arbeiteten daran, diese zu erhalten und nicht eine gefällige Internationalisierung des Weinstils anzustreben, lobt die Jury. Das Mosel-Kapitel im Weinführer überschreibt das Vinum-Team daher auch mit der Schlagzeile „Geschmacklich unkopierbar“.

Bei der Präsentation des Weinführers in den Räumen der Landesbank in Mainz wurden die erfolgreichen Winzerinnen und Winzer von Mosel und Saar geehrt. Der Sieger in der neuen Kategorie „Gutsriesling 2018“ ist der 2018 Riesling Schieferterrassen vom Weingut Heymann-Löwenstein in Winningen. Zudem gingen die Plätze 2 bis 7 an trockene Weine von Mosel und Saar – vor Spitzenweingütern aus Pfalz, Rheinhessen und Franken. Von der Terrassenmosel ist auch der beste trockene Literwein des Jahres in der Kategorie „Gut und günstig“, der 2018 Riesling Quarzit Schiefer trocken vom Weingut Reinhold Franzen in Bremm.

Der beste „Riesling feinherb 2018“ kommt von der Saar: 2018 Niedermenniger Herrenberg Spätlese Fass 21 vom Hofgut Falkenstein in Konz-Niedermennig. Der Betrieb sowie sieben weitere Weingüter von der Mosel stellen darüber hinaus in der Liste der zehn besten feinherben Weine Deutschlands acht weitere Rieslinge. Fast schon selbstverständlich, kommen auch die besten Weine der Kategorie „Riesling Kabinett“ im Vinum-Weinguide aus dem Weinanbaugebiet Mosel. Alle Top Ten dieser Kategorie sind von Mosel und Saar, gesiegt hat der 2018 Kanzemer Altenberg Kabinett (Versteigerungswein) von Günther Jauchs Weingut von Othegraven in Kanzem.

Die Bestenliste der Kategorie „Riesling Spätlese 2018“ ist ebenfalls komplett in der Hand der Weingüter der Region. Hier geht der erste Platz nach Traben-Trarbach an das Weingut Weiser-Künstler für die 2018 Enkircher Ellergrub Spätlese. Auch der erste Platz bei der reifen Spätlese „10 Jahre danach“ geht an die Saar, für die 2014 Saarburger Rausch Spätlese -04- (Versteigerungswein) vom Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken in Saarburg. Bei den gereiften Spätlesen platzieren sich fünf weitere aus dem Gebiet untern den Top Ten.

Der Sieg in der Kategorie „Riesling Auslese“ geht ebenfalls an die Saar: Die Vinum-Weintester sehen die 2018er Scharzhofberger Riesling Auslese Goldkapsel (Versteigerungswein) von Egon Müller aus Wiltingen als die beste Auslese Deutschlands. Sieben weitere Auslesen aus dem Anbaugebiet Mosel sind in der Bestenliste vertreten.

100 Punkte vergab die Vinum-Jury schließlich für eine Trockenbeerenauslese von der Mosel: Die 2018 Zeltinger Sonnenuhr Riesling Trockenbeerenauslese* des Weingutes Selbach-Oster in Zeltingen ist der beste edelsüße Riesling des Jahrgangs 2018. Der Betrieb ist zudem mit einer weiteren Trockenbeerenauslese unter den Top Ten vertreten. Insgesamt stellt die Mosel sieben der zehn besten edelsüßen Weine Deutschlands im neuen Vinum-Weinguide.

Erich und Johannes Weber vom Falkensteiner Hof können sich zudem über die Auszeichnung "Weingut des Jahres im Anbaugebiet" im Vinum-Weinguide freuen. Aufsteiger des Jahres im Weinanbaugebiet Mosel ist für die Vinum-Jury das Weingut A.J. Adam in Neumagen-Dhron, als Entdeckung des Jahres sehen die Tester den jungen Winzer Julian Ludes in Thörnich.

Das Foto zeigt die Sieger von Mosel und Saar im Vinum Weinguide 2020: (von links) Johannes und Erich Weber (Hofgut Falkenstein), Heiner Bollig ((Weingut Egon Müller), Dorothee Zilliken (Weingut Forstmeister Geltz-Zilliken), Konstantin Weiser (Weingut Weiser-Künstler), Sebastian und Barbara Selbach (Weingut Selbach-Oster), Reinhard Löwenstein (Weingut Heymann-Löwenstein), Andreas Barth und Günther Jauch (Weingut von Othegraven). Foto: Moselwein e.V./Ansgar Schmitz