Henning Seibert neuer Vorsitzender der Weinwerbung

Mitgliederversammlung des Moselwein e.V. wählt neuen Vorstand. Rolf Haxel und Gerd Knebel verabschiedet

 

Nach neun Jahren an der Spitze der Moselweinwerbung hat Rolf Haxel aus Cochem das Amt des Vorsitzenden niedergelegt. Er trat bei der Vorstandswahl in der Mitgliederversammlung des Moselwein-Vereins in Leiwen nicht mehr an. Die Mitglieder wählten Henning Seibert aus Bernkastel-Kues zu seinem Nachfolger.

Seibert ist Vorstandsvorsitzender der Winzergenossenschaft Moselland und seit 2015 im Vorstand des Moselwein e.V. Seit 2018 hatte er das Amt des ersten stellvertretenden Vorsitzenden der Weinwerbung inne.
Thomas Ludwig aus Thörnich wurde in der Versammlung im Forum Livia zum neuen ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Bislang war der Winzer als zweiter Stellvertreter im Gremium aktiv. Neu im Vorstand des Moselwein e.V. ist Weinbaupräsident Walter Clüsserath aus Pölich, der von der Versammlung zum neuen zweiten stellvertretenden Vorsitzenden bestimmt wurde. Die Beisitzer Stefanie Vornhecke aus Senheim, Matthias Walter aus Wincheringen und Andreas Barth aus Niederfell wurden in ihren Ämtern bestätigt. Für Gerd Knebel aus Winningen, der nach 14 Jahren Tätigkeit im Vorstand nicht mehr kandidierte, rückte Bernhard Weich aus Riol als Beisitzer in den Vorstand.

Die Versammlung folgte mit ihrem Votum dem Wahlvorschlag des Kuratoriums der Weinwerbung. Die Wahl fand unter Leitung von Rechtsanwalt Ingo Becker aus Trier statt. Der neue Vorsitzende dankte Rolf Haxel und Gerd Knebel für ihr langjähriges, unentgeltliches Engagement in den Gremien der Mosel-Weinwerbung und überreichte ihnen Abschiedspräsente. Rolf Haxel wurde auf Antrag von Henning Seibert einstimmig zum Ehrenmitglied des Moselwein e.V. ernannt.

Die Mitgliederversammlung fand aufgrund der Corona-Pandemie später als geplant statt. Der Haushaltsplan für 2021 wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen. Für die Werbemaßnahmen im vergangenen Jahr und die Verwendung der finanziellen Mittel wurden Vorstand und Geschäftsführung ebenfalls einstimmig entlastet. Ausgaben von etwa 930.000 Euro standen im Jahre 2020 Einnahmen in Höhe von rund 1,03 Million Euro entgegen, wie Christian Laros als kaufmännischer Leiter erläuterte. Aus den Weinwerbeabgaben der Winzer erhielt der Moselwein e.V. im vergangenen Jahr im Rahmen von Projektförderungen durch das Land rund 750.000 Euro. Die weiteren Einnahmen erwirtschaftete der Verein aus Mitgliedsbeiträgen, Veranstaltungserlösen und dem Verkauf von Werbemitteln. Durch die Corona-Pandemie fielen seit März 2020 fast alle Veranstaltungen aus, so dass die Einnahmen und Ausgaben geringer ausfielen als in den Vorjahren. Eine der wenigen Weinveranstaltungen, die 2020 stattfand, war das Weinforum in Trier im Januar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   
Dem Moselwein-Verein gehören rund 1.100 Mitglieder aus dem gesamten Weinanbaugebiet von Perl bis Koblenz und darüber hinaus an. Die Weinbaubetriebe und Weingüter stellen mit über 800 Mitgliedern den größten Teil, wie der scheidende Vorsitzende Rolf Haxel berichtete. Darüber hinaus tragen rund 100 Weinbaugemeinden sowie mehrere Landkreise, Verbandsgemeinden, die Winzergenossenschaft und Kellereien, Kommissionäre, Gastronomiebetriebe und Kultur- und Weinbotschafter den Verein. In der Geschäftsstelle des Vereins in Trier sind drei Vollzeit- und drei Teilzeitmitarbeiter beschäftigt, die im Laufe des Jahres ein umfangreiches Programm an Werbemaßnahmen umsetzen.

Da aufgrund der Corona-Pandemie die meisten Weinveranstaltungen und -messen ausfallen mussten, intensivierte die Weinwerbung ihre Kommunikation in den sozialen Netzwerken sowie die Mediawerbung, sagte Geschäftsführer Ansgar Schmitz bei der Vorstellung des Geschäftsberichts für 2020. Bereits seit dem ersten Lockdown 2020 sei die Reichweite in den sozialen Medien durch häufige Beiträge mit Fotos der Weinlandschaft, Videos und Weinpaketaktionen massiv gesteigert worden, so Ansgar Schmitz. Mit Anzeigen, PR-Seiten und Advertorials sei 2020 wie auch in diesem Jahr bundesweit in Medien von Stern bis Süddeutsche Zeitung für die Mosel als Herkunft charakteristischer Weine geworben worden. Man habe seitens der Weinwerbung sehr schnell und flexibel auf die neuen Herausforderungen reagiert, sagte Henning Seibert in Hinblick auf die Auswirkungen der Pandemie.

Für 2021 hatte die Weinwerbung ursprünglich Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 1,38 Millionen Euro geplant. Die anhaltenden Einschränkungen infolge der Pandemie ließen aber auch im laufenden Jahr die Umsetzung vieler geplanter Maßnahmen nicht zu, so dass die Einnahmen und Ausgaben 2021 auch wieder geringer ausfallen werden. Der neue Vorsitzende Henning Seibert betonte, dass der Verein umsichtig gewirtschaftet habe und daher finanziell gut durch die Krise gekommen sei.
Das Anzeigenbudget von rund 200.000 Euro konnte der Moselwein e.V. in diesem Jahr um rund 70.000 Euro an Fördermitteln aus einem EU-Programm für eine Informationskampagne zur geschützten Ursprungsbezeichnung Mosel aufstocken. Im Rahmen dieser Kampagne wurden ganzseitige Anzeigen zum Weinanbaugebiet Mosel in bundesweit erscheinenden Zeitschriften rund um das Thema Kulinarik, Kochen und Genuss geschaltet.

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Der neue Vorsitzende des Moselwein e.V., Henning Seibert (4. von links), mit seinem Vorgänger Rolf Haxel (3. von links) sowie dem ebenfalls ausgeschiedenen Gerd Knebel (4. von rechts) und den weiteren Vorstandsmitgliedern Thomas Ludwig (2. von links), Walter Clüsserath (3. von rechts), Stefanie Vornhecke (2. von rechts) und Matthias Walter (links). Rechts der Ehrenvorsitzende Adolf Schmitt. Die Vorstandsmitglieder Andreas Barth und Bernhard Weich sind nicht im Bild. Foto: Ansgar Schmitz