Günther Jauch ist „Winzer des Jahres“

Vinum Weinguide 2023: Höchste Auszeichnung für Weingut von Othegraven – 30 der besten 100 deutschen Weingüter kommen von der Mosel

Betriebe und Weine aus dem Weinanbaugebiet Mosel haben im Vinum Weinguide Deutschland 2023 ihre Spitzenposition behauptet. Die höchste Auszeichnung des Weinführers, der Anfang November erschienen ist und die „1.000 besten Weingüter Deutschlands“ aufführt, geht an ein Weingut in der Region. Die Vinum-Jury verlieht Günther Jauch als Inhaber des Weingutes von Othegraven in Kanzem an der Saar den Titel „Winzer des Jahres“ und stufte den Betrieb mit einer Gesamtwertung von 4,5 von 5 Sternen in die zweithöchste Gruppe der Spitzenbetriebe ein.

Günther Jauch und seiner Frau Thea nahmen die Ehrung in Mainz gemeinsam mit Grit Schedlinski, der Geschäftsführerin des Weingutes, entgegen. Der Fernsehmoderator betonte, dass die Ehrung dem gesamten Team des Weingutes gelte, er sehe sich selbst nicht als Winzer. Die Ehrung habe ihn überrascht, sagte er in Mainz, und er würde jederzeit seine Bambi-Fernsehpreise für diese Wein-Auszeichnung hergeben. Jauch hat das Weingut an der Saar, dass früher Verwandten von ihm gehörte, im Jahr 2010 übernommen und seitdem viel in den Ausbaus des Betriebs investiert. Jauch habe gemeinsam mit seiner Frau das Weingut „aus der Vergessenheit wieder ins Licht geführt“, heißt es im Weinführer.

Die Auszeichnung ging mit gutem Grund an Günther Jauch. Sein Weingut stellt im Vinum-Weinführer in zwei Kategorien die Siegerweine und erhielt für weitere Weine hohe Wertungen der Tester. Mit Weinen des Jahrgangs 2021 aus der Lage Kanzemer Altenberg erreichte von Othegraven die Plätze 1 und 3 in der Kategorie Riesling Kabinett 2021, die Plätze 1 und 5 in der Kategorie Riesling Spätlese 2021 sowie den Platz 2 in der Kategorie Riesling Auslese 2021. Die Chefredakteure des Weinführers, Harald Scholl und Matthias Mangold, betonten bei der Preisverleihung die herausragende Qualität der 2021er Rieslinge des Weingutes von Othegraven. Viel Lob gab es generell für die 2021er Weine aus dem Moselgebiet: „Selten gab es an der Mosel Weine mit so faszinierender Säurestruktur“, schreiben die Autoren und würdigen „kristalline, geradlinige Weine, die zeigen welche Faszination von dieser Region und dem Riesling ausgehen kann“.

Über Spitzenplatzierungen im Weinführer freuten sich auch Sofia und Christina Thanisch aus Bernkastel-Kues. Neben dem zweiten Platz in der Kategorie 2021er Kabinett und dem vierten Platz in der Kategorie 2021er Spätlese zeigten sie mit einer 2012er Bernkasteler Doctor Spätlese ihres Weingutes Wwe. Dr. H. Thanisch – Erben Thanisch wie herausragend Steillagenriesling von der Mosel reifen kann. Der Wein kam in der Kategorie „Riesling Spätlese 10 Jahre danach“ auf den ersten Platz. Auch die Plätze 2 und 3 gingen in dieser Kategorie an Betriebe der Region, an die Weingüter Zilliken in Saarburg und Fritz Haag in Brauneberg. Beide Betriebe platzierten zudem noch eine weitere 2012er Spätlese unter den besten zehn Weinen in dieser Wertung, in der sich auch die Weingüter Selbach-Oster in Zeltingen-Rachtig und Franz-Josef Eifel in Trittenheim finden.

Die Kategorie Kabinett 2021 im Weinführer wurde – wie schon in den Vorjahren – von Weinen aus dem Anbaugebiet Mosel dominiert. Die Plätze 1 bis 9 gingen komplett an Mosel, Saar und Ruwer. Neben von Othegraven und Erben Thanisch finden sich Weine von Joh. Jos. Prüm in Wehlen, Weiser-Künstler in Traben-Trarbach, Ludes in Thörnich, Clemens Busch in Pünderich und zweimal Hofgut Falkenstein in Niedermennig unter den Top 10. „Das Weinanbaugebiet Mosel ist in dieser Kategorie nahezu unschlagbar“, kommentieren die Vinum-Autoren diesen Erfolg.
Ähnlich dominant zeigte sich die Mosel in der Kategorie Riesling Spätlese 2021, in der ebenfalls neun der zehn besten Weine aus dem Gebiet kommen: Das Weingut Willi Schaefer aus Graach platzierte sich auf Platz 2 und 9. Weitere Spitzenplätze stellen auch hier Hofgut Falkenstein, Ansgar Clüsserath aus Trittenheim, Ludes und Joh. Jos. Prüm.
Bei den 2021er Auslesen schafften es neben acht Moselweinen auch zwei Rheingau-Gewächse unter die besten zehn. Grans-Fassian aus Leiwen erreichte Platz 3, gefolgt von Weinen der Güter Fritz Haag, Willi Schaefer, Joh. Jos. Prüm und Schloss Lieser.

Wolfgang Mertes aus Waldrach bewies erneut, dass auch trockene Weine aus dem Weinanbaugebiet Mosel ganz vorne in Deutschland mitspielen. Der Winzer von der Ruwer stellt mit seinem 2021er Riesling Alte Reben trocken aus der Lage Waldracher Meisenberg den besten „Weißwein trocken Deutschlands in der Preisklasse bis 10 Euro“. Auch Helmut Plunien mit seinem Weingut Vols in Ayl an der Saar konnte sich wieder unter den besten trockenen Weißweinen platzieren und erreichte mit dem 2021er Riesling „Rau“ den vierten Rang. Bei den besten Literweinen des Jahrgangs 2021 vergaben die Tester Platz 2 an den 2021er Riesling feinherb vom Weingut Später-Veit in Piesport. Wolfgang Mertes kam in dieser Kategorie mit seinem Waldracher Riesling trocken auf Rang 10.
Unter den besten trockenen Rotweinen Deutschlands unter 15 Euro findet sich ein Pinot noir trocken des Weingutes Günther Steinmetz aus Brauneberg.

Bei den Wertungen innerhalb der Mosel-Region sehen die Vinum-Juroren das Weingut Franz-Josef Eifel in Trittenheim als „Winzer des Jahres“, dessen Weine im Weinguide mit 90 bis 96 von 100 möglichen Punkten bewertet wurden. Die Bischöflichen Weingüter Trier sind dank Bewertungen von 89 bis 93 Punkten für ihren 2021er Jahrgang „Aufsteiger des Jahres“ im Gebiet. Die Juroren hoben besonders die starke Qualitätssteigerung bei den trockenen Weinen hervor. Als „Entdeckung des Jahres“ in der Region sieht der Weinführer das Weingut Lorenz in Detzem. Tobias Lorenz erhielt für seine Weine Noten zwischen 86 und 94 Punkten. Viele weitere Winzerinnen und Winzer im Anbaugebiet Mosel freuten sich auch über Höherstufungen in der Betriebswertung des Weinführers.

Im aktuellen Weinführer des schweizerischen Vinum-Verlages werden 160 Erzeuger aus dem Weinanbaugebiet Mosel vorgestellt. Unter den besten 100 in dem Buch aufgeführten deutschen Weingütern sind 30 aus dem Anbaugebiet Mosel. Die höchste Betriebswertung „Weltklasse“ mit fünf Sternen tragen im aktuellen Vinum-Weinführer vier Mosel-Weingüter: Clemens Busch, Hofgut Falkenstein, Schloss Lieser und Joh. Jos. Prüm. Zur „Deutschen Spitze“ zählen die Autoren insgesamt 26 Betriebe der Region, die mit 4,5 Sternen (14 Betriebe) oder vier Sternen (zwölf Betriebe) bewertet sind. Zur Gruppe der Spitzenbetriebe gehören auch 17 Weingüter mit 3,5 Sternen, 25 mit 3 Sternen und weitere 36 mit 2,5 und 2 Sternen. Ab einer Betriebswertung von einem Stern werden Weingüter im Vinum Weinguide vorgestellt.

Foto:

Das Bild zeigt "Winzer des Jahres" Günther Jauch mit Grit Schedlinski und Thea Jauch sowie Christina und Sofia Thanisch und Wolfgang Mertes nach der Ehrung durch den Vinum Weinguide Deutschland 2023 in Mainz. Foto: Ansgar Schmitz