Den Dialog zwischen Wirten und Winzern ankurbeln

Gastronomie-Weinwettbewerb „Der Beste Schoppen Mosel“ startet in 18. Auflage. Beste Lokale werden mit Geld- und Sachpreisen ausgezeichnet.

Der große Qualitätstest „Der Beste Schoppen Mosel“ geht in seine 18. Auflage. Alle Gastronomiebetriebe und konzessionierten Winzerwirtschaften dürfen ihre offenen Ausschankweine zum Wettbewerb einreichen. Die Ausschreibung ist Anfang April an Tausende von Gastronomie- und Hotelbetrieben der Mosel-Eifel-Hunsrück-Region versendet worden. Die Träger und ihre Kooperationspartner informierten in Wittlich in einer Pressekonferenz im Rotenberg PT-Hotel in Wittlich, dem Siegerbetrieb des Vorjahres, über den Wettbewerb 2016.

Die Schoppenwein-Prämierung ist ein Kooperationsprojekt von Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Moselwein e.V., den Industrie- und Handelskammern Trier und Koblenz, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel und dem Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Rheinland-Pfalz. Mehr als 17.000 Weine aus dem Anbaugebiet Mosel wurden seit dem Start des Wettbewerbs im Jahr 1999 geprüft und bewertet. Etwa 550 Unternehmen der regionalen Gastronomie und Weinwirtschaft arbeiten Jahr für Jahr zusammen, sorgen für geprüfte Qualität und geben dem Gast Orientierungshilfe bei der Auswahl offener Weine. Auch dieses Jahr rechnen die Träger mit der Einreichung von mehr 1.200 Weinen.
Der Wettbewerb biete den Betrieben die Möglichkeit, ihre Qualität und Regionalität  unter Beweis zu stellen, sagte Vizepräsident Lothar Weinand vom DEHOGA Rheinland-Pfalz in der Pressekonferenz, denn nur so könne man sich heute als Gastgeber profilieren. Albrecht Ehses von der IHK Trier lobte die gute Zusammenarbeit zwischen Gastronomen und Winzern, die sich im Wettbewerb entwickelt habe. Zwischen vielen Winzern und Gastrobetrieben gebe es inzwischen sehr intensive Kontakte. Die prämierten Schoppenweine seien ein wichtiger Imagefaktor für das Weinanbaugebiet Mosel, betonte Ansgar Schmitz von der Weinwerbung Moselwein e.V., denn der Schoppen sei meist der erste Wein, den ein Gast an der Mosel kennenlerne. Dieser erste Kontakt müsse positiv sein, und dabei helfe der Wettbewerb.

Die besten Schoppen-Wirte werden in drei Kategorien geehrt. Dem Sieger des Hauptpreises „Der Beste Schoppen“ winkt ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro, zur Verfügung gestellt von den Volks- und Raiffeisenbanken der Region, wie Rudolf Schmitt, Vorstand der Vereinigten Volks- und Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich berichtete. Der Zweit- und der Drittplatzierte in der Hauptkategorie erhalten Sachpreise im Wert von 500 und 250 Euro, die vom DEHOGA Rheinland-Pfalz und dem Moselwein e.V. zur Verfügung gestellt werden. 
Gekürt wird auch die „Neuentdeckung des Jahres“: Der Beste dieser Kategorie darf sich über einen Preis im Wert von 500 Euro des Gerolsteiner Brunnens freuen, so Andreas Wonner, Gebietsleiter des Mineralbrunnens.
In der Kategorie „Weingut mit Gastronomie“ werden gastronomische Betriebe geehrt, die zu einem Weingut gehören. Die Winzerwirtschaft mit dem besten Ergebnis erhält hochwertige Weingläser im Wert von 500 Euro, zur Verfügung gestellt von der Zwiesel Kristallglas AG.
Bevor es Preise gibt, steht eine Menge Arbeit an. Die teilnehmenden Lokale und Weinstuben reichen ihre Weine zwischen dem 2. und 13. Mai bei der Landwirtschaftskammer ein. Nachdem die Weine dort registriert und sortiert wurden, finden im Juni an verschiedenen Standorten in der Region die ersten Bewertungsdurchgänge statt. In diesem Jahr gibt es Neuerungen bei den Regionalproben. Diese werden künftig an zwei Standorten gebündelt, in Trier (14. Juni) und Cochem (22. Juni). Zu diesen sensorischen Prüfungen sind die Gastronomen und ihre Weinlieferanten eingeladen. Die verdeckten Proben dienen nicht nur dazu, die Qualität der Schoppenweine zu bewerten, sie sind auch Schulungen für die Wettbewerbsteilnehmer und kurbeln den Qualitätsdialog zwischen Wirten und Winzern an.
Statt an bis zu drei Tagen, werden diese Verkostungen an einem Tag je Standort konzentriert, um den Zeit- und Personalaufwand für alle Beteiligten zu reduzieren. Alle in den Regionalproben positiv bewerteten Weine erhalten das Siegel „Ausgezeichnet – Der Beste Schoppen“. Die besten Weine aus den regionalen Bewertungen qualifizieren sich für die Finalprobe, in welcher die Siegerweine der Kategorien ermittelt werden, sagte Dr. Stephan Reuter von der Landwirtschaftskammer. Diese erhalten wie gewohnt das Siegel „Der Beste Schoppen – Sieger“. Die Finalprobe wird Anfang Juli im Steillagenzentrum in Bernkastel-Kues sein. Getestet wird laut Michael Lipps vom DLR Mosel in elf Kategorien: Riesling trocken, Riesling halbtrocken, Riesling lieblich; Elbling trocken und halbtrocken, Rivaner trocken und halbtrocken, Weiße Burgundersorten trocken und halbtrocken, Rosé/Weißherbst/Blanc de noir sowie Rotwein trocken.

Unter allen Teilnehmern, die einen Siegerwein stellen, werden dann die Wettbewerbssieger in der Hauptkategorie ermittelt, erklärte Projektleiter Dieter Reiss. Dabei werden die Bewertungen aller von einem Betrieb eingereichten Weine einbezogen. Letztlich entscheidet also der beste Betriebsdurchschnitt. Somit wird die Leistung von Lokalen honoriert, die ihren Gästen ein breites und besonders gutes Schoppenwein-Angebot von der Mosel bieten.
Alle Wettbewerbsteilnehmer, die erstmals die Plakette „Haus der Besten Schoppen“ für mindestens dreijährige erfolgreiche Wettbewerbsteilnahme erhalten, qualifizieren sich für den Preis „Neuentdeckung des Jahres“. Diese Auszeichnung erhält das Unternehmen mit der besten Gesamtwertung für seine Weine aus drei Jahren Wettbewerbsteilnahme. Siegel und Urkunden „Der Beste Schoppen“ gibt es weiterhin für einzelne Weine. Diese offiziellen Prüfsiegel der Landesweinprämierung dürfen auf Flasche und Weinkarte verwendet werden. Die Siegerpräsentation mit Übergabe der Preise und Urkunden ist am 19. Juli in Kröv.

Die Einreichung von Weinen zum Wettbewerb ist kostenlos. Erhält ein Wein eine Auszeichnung, fällt eine Erfolgsgebühr von zehn Euro an. Diese niedrigen Gebühren sind nur möglich, weil der Wettbewerb von den Volks- und Raiffeisenbanken sowie dem Gerolsteiner Brunnen seit Jahren finanziell unterstützt wird.
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Industrie- und Handelskammer Trier und Koblenz, Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Rheinland-Pfalz e.V., Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Mosel und der Moselwein e.V. rufen alle Gastronomie- sowie Weinbaubetriebe mit konzessionierter Gastronomie dazu auf, ihre offenen Ausschankweine zum Schoppentest einzureichen. Alle Lokale, die Weine von Mosel, Saar und Ruwer im offenen Ausschank führen, können sich beteiligen. Die detaillierten Ausschreibungsbedingungen gibt es auf den Internetseiten www.derbesteschoppen.de. Dort können alle Wettbewerbsteilnehmer auch einsehen, wann ihre Weine zur Verkostung kommen und wie Weine sowie Betriebe bewertet wurden.