Auf 30 Jahre erfolgreiche Arbeit für den Weinbau im Ruwertal blickt der Ruwer-Riesling-Verein zurück. Der 1989 gegründete Verein hat sich die Erhaltung und Förderung des Steillagenweinbaus zur Aufgabe gemacht und in den vergangenen drei Jahrzehnten mit vielfältigen Werbemaßnahmen und Veranstaltungen für die Weine von der Ruwer geworben.
Der erste Vorsitzende Frank-Stefan Meyer ließ anlässlich des 30. Ruwer-Weinmarktes in Waldrach die Vereinsgeschichte in Anwesenheit zahlreicher Gäste (Foto: Alfons von der Lahr) Revue passieren. Vier Winzer ergriffen 1988 die Initiative zur Gründung eines „Vereins der Ruwer-Winzer e.V.“ Dessen Ziele sollten die „Absatzförderung der Weine der Ruwer“ sowie die „Förderung des Fremdenverkehrs im Ruwertal“ sein. Neben den im Ruwertal aktiven Winzern sollten auch weininteressierte Privatpersonen, Firmen und die weinbautreibenden Ortsgemeinden als Mitglieder geworben werden.
Am 11. April 1989 fand im Gemeindehaus in Kasel die Gründungsversammlung des Vereins statt. Der Mertesdorfer Paul Pazen wurde bis zur ersten Mitgliederversammlung zum vorläufigen Geschäftsführer ernannt. Zwischenzeitlich sollten weitere Mitglieder geworben, der Verein im Vereinsregister eingetragen und eine Satzung erstellt werden. Nach einem raschen Zuwachs an Mitgliedern erfolgte schließlich am 28. Juni 1989 die erste offizielle Mitgliederversammlung der „Vereinigung der Ruwer-Winzer“ im Gemeindehaus in Kasel. Unter der Versammlungsleitung von Hermann Feldges, von 1965 bis 1996 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ruwer, wurde die Vereinssatzung beraten und beschlossen. Als erste Vorsitzende wurde die ehemalige deutsche Weinkönigin Mechthild Weis, geborene Meyer, aus Waldrach gewählt. Der Verein wurde anschließend als „Ruwer-Riesling e.V.“ im Vereinsregister eingetragen.
Schon im September 1989 zählte der junge Verein über 120 Mitglieder. Überregional trat der Ruwer-Riesling e.V. erstmals am 27. Januar 1990 im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin in Erscheinung – kurz nach dem Mauerfall. Der Verein veranstaltete am Stand der Gebietsweinwerbung des Weinanbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer ein Pressegespräch.
Der Verein richtete in den letzten 30 Jahren zahlreiche Veranstaltungen aus, die viele Weinfreunde an die Ruwer lockten. Dazu gehörten auch die Kulinarischen Ruwer-Riesling-Abende von 1989 bis 2016, eine Kombination aus kommentierter Weinprobe und Feinschmeckermenü, sowie die Vergleichsweinprobe von Ruwerweinen mit Weinen anderen Regionen, die von 1992 bis 2017 veranstaltet wurde. Auch der Raderlebnistag „Ruwertal Aktiv“ in Verbindung mit einem Weinstraßenfest gehörte von 1995 bis 2012 zu den Attraktionen, die der Ruwer-Riesling e.V. organisierte.
Viele der Projekte aus den Anfangsjahren finden bis heute statt. Ein Jubiläum feiert in diesem Jahr der im November 1989 erstmals veranstaltete Ruwer-Weinmarkt, der nach wie vor zu den wichtigsten Weinevents im Ruwertal zählt. Im Frühjahr lockt der Ruwer-Riesling-Verein seit 2001 Tausende von Weinfreunden mit dem Ruwertaler Frühling in die Steillagen zwischen Kasel und Mertesdorf. 2019 kamen zu der größten Veranstaltung im Ruwertal rund 5.000 Besucher in die Weinberge. Seit 1990 wird die Jungweinprobe als erste Präsentation des neuen Jahrgangs ausgerichtet. Und mit der WineTime wurde 2011 eine lockere Weinprobe mit Weinparty für die jüngeren Zielgruppen ins Leben gerufen.
„Rückblickend kann die ehrenamtliche Arbeit des Ruwer-Riesling e.V. mit einem zehnköpfigen Vorstand als Erfolgsstory gewertet werden“, lautet das Fazit von Frank-Stefan Meyer. Auch dank der kontinuierlichen Unterstützung seitens Politik, Wirtschaft und weinbauspezifischen Verbänden und Behörden sei es dem Verein gelungen, seinem satzungsgemäßen Ziel gerecht zu werden, den Steillagenweinbau an der Ruwer zu erhalten und zu fördern.
Kathrin Hegner, zweite Vorsitzende des Vereins, stellte zum Jubiläum die neugestaltete Internetseite sowie das neue Logo des Vereins vor, dass auch auf den neuen Wein- und Sektgläsern zu sehen ist. Weitere Informationen unter www.ruwer-riesling.de.