Reifer Riesling war der Renner

Mosel stößt bei Fachmesse ProWein in Düsseldorf auf großes Interesse.

Ungebrochen ist das große Interesse am Anbaugebiet Mosel auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf. Wie in den Vorjahren verzeichnete der Gemeinschaftsstand des Moselwein e.V. auf der wichtigsten Weinfachmesse der Welt großen Zuspruch der internationalen Besucher und erntete viel Lob für das moderne Design, auch von prominenten Besuchern wie Staatssekretär Dr. Griese und der Fernsehschauspielerin Barbara Philipp. Die neue Werbelinie der Weinwerbung mit großen, aussagekräftigen Fotos und ansonsten dezenter Farbgebung und Gestaltung zog wie schon im Vorjahr sehr viel Aufmerksamkeit auf den Moselauftritt. Auch die weiteren ProWein-Stände mit Moselbeteiligung, z.B. beim VDP, verzeichneten eine große Resonanz.
Publikumsmagnet am Mosel-Stand war die Verkostung gereifter Rieslinge mit mindestens zehn Jahren Flaschenlager. Dabei drängten sich zahlreiche Gäste an der Verkostungstheke: von Weinfachleuten aus USA oder Osteuropa bis zu Journalisten aus Spanien, alle wollten die reifen Weine von 2005 bis 1976 probieren. Für die Betriebe, die diese Weine zur Verfügung gestellt hatten, ergaben sich teilweise neue Geschäftskontakte, in einem Falle zu chinesischen Einkäuferinnen, die sich begeistert von reifen Steillagenrieslingen wie einer 1986er Auslese oder einer 1994 Beerenauslese zeigten. Wie bei den anderen Themenproben am Mosel-Stand, waren auch hier Weine von Betrieben vertreten, die nicht am Gemeinschaftsstand ausstellten.
Auch die Veranstaltungen zu Winzersekt und Crémant sowie 2015er Jungweinen, die der Moselwein e.V. organisierte, fanden reges Interesse. Mosel-Weinkönigin Lena Endesfelder und ihre Prinzessinnen Lena Esseln und Kristin Weinand moderierten diese Proben und standen den Gästen kompetent bei Fragen als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung. Der Bernkasteler Ring nutzte die Verkostungszone für die Präsentation seiner Großen Gewächse, die Gastgeberbetriebe von Mythos Mosel warben für das große Weinprobierwochenende im Juni. Das Projekt Terroir Moselle, aus dem auch die moderne Verkostungstheke am Mosel-Stand stammt, wurde in zwei Veranstaltungen von Dr. Stephan Reuter von der Landwirtschaftskammer und Ansgar Schmitz vom Moselwein e.V. erläutert. Die Vereinigungen Elblingfreunde der Südlichen Weinmosel sowie BREVA – Wein & Weg nutzen das Forum erstmals für eine Vorstellung auf der ProWein. Sehr guten Anklang fanden auch die Veranstaltungen „Cru & Craft“ der MoselJünger, die nach einer Verkostung von Lagenweinen selbstgebrautes Bier ausschenkten. Das Bier zum abendlichen Messeabschluss hat auf der ProWein an etlichen Gemeinschaftsständen mittlerweile Tradition und bietet den Winzern eine weitere Gelegenheit zur Kontaktpflege mit Kunden und Kollegen.
Das Fazit der am Gemeinschaftsstand vertretenen Betriebe fiel wie in den Vorjahren sehr gut aus. Während für einige Betriebe vor allem die Kontaktpflege zu bestehenden Kunden im Vordergrund steht, berichteten einige Weingüter von neuen Kundenkontakten und Aufträgen, vor allem aus Skandinavien sowie Südostasien. Generell wurde die Qualität der Besucher gelobt. Beeindruckend war wieder einmal, für wie viele Weinfachleute unterschiedlicher Nationalität der Mosel-Stand Anlaufstelle ist: Gäste aus den Niederlanden, Belgien, Österreich, der Schweiz, Polen, Russland, Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Großbritannien, Spanien, Italien, den USA, Kanada, China, Japan, Südkorea, Thailand und Vietnam besuchten die „Mosel“ auf der ProWein.
Gut aufgenommen wurden die geänderten Öffnungszeiten. Kritisch wird aber von vielen mittlerweile das Ausmaß der ProWein angesehen. Über 6.200 Aussteller präsentierten sich in neun großen Messehallen den aktuell 55.000 Fachbesuchern aus 162 Ländern der Welt. Die Wege sind teilweise sehr weit, und es fällt den Besuchern schwer, die komplette Messe abzulaufen. Daher wird es zunehmend schwieriger, zufällige Neukunden zu gewinnen. Eine sehr intensive Messevorbereitung mit Terminabstimmungen sowie eine ebenso gute Nachbereitung sind für den Erfolg entscheidend.
Großes Lob gab es von den am Gemeinschaftsstand beteiligten Winzern für das gelungene Standkonzept und den perfekten Service, der von Jens Krebs vom Team der Weinwerbung mit einem eingespielten Serviceteam gewährleistet wurde. Etliche Winzer besuchten den Stand auch, weil sie sich in den nächsten Jahren an dem Gemeinschaftsauftritt beteiligen möchten. Wer Interesse an einer Beteiligung hat, sollte sich bis spätestens Juni bei Jens Krebs, jk@weinland-mosel.de, melden. Frei werdende Standeinheiten werden der Reihe nach an Interessenten vergeben. Die nächste ProWein findet vom 19. bis 21. März 2017 statt.